Am Sonntag, den 21. Januar 2018, nahm unser Verein zum zweiten Mal an der Veranstaltung “Religionen bitten für Frieden” teil, die im Rathaus Leer stattfand. Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Religionen in Leer war es uns eine besondere Ehre, erneut an diesem bedeutsamen interreligiösen Treffen mitzuwirken. Die Veranstaltung, die im letzten Jahr ins Leben gerufen wurde, zog erneut zahlreiche Teilnehmer an und bot eine Plattform für den Austausch und die Zusammenarbeit verschiedener Religionsgemeinschaften.

Ziel der Veranstaltung

“Religionen bitten für Frieden” verfolgt das Ziel, ein starkes und gemeinsames Zeichen für den Frieden zu setzen – ein Thema, das in Zeiten globaler Unruhen und Konflikte von höchster Bedeutung ist. Die Veranstaltung bringt Vertreter verschiedener Glaubensrichtungen zusammen, um ihre gemeinsamen Werte zu betonen und eine Botschaft des Friedens und der Verständigung zu verbreiten. Der interreligiöse Dialog steht dabei im Mittelpunkt und soll zeigen, dass trotz unterschiedlicher Glaubensbekenntnisse ein harmonisches Miteinander möglich ist.

Mitwirkende Gruppen und Vereine

Die Veranstaltung wurde durch die Beteiligung vieler verschiedener religiöser Gruppen und Vereine bereichert, darunter:

  • Armenische Apostolische Kirche
  • Bahá`í-Religion
  • Buddhismus
  • Evangelische Freikirchen
  • Islamischer Kulturkreis
  • Jesiden
  • Judentum
  • Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
  • Volkskirchen (lutherisch, reformiert, römisch-katholisch)

Jede Gruppe brachte ihre eigene Perspektive und Weisheit ein, was zu einer tiefgründigen und inspirierenden Atmosphäre beitrug. Gemeinsam wurde ein starkes Signal für den Frieden gesendet und die Wichtigkeit von Toleranz und gegenseitigem Respekt betont.

Unser Beitrag zur Veranstaltung

In einer harmonischen und besinnlichen Atmosphäre haben wir als Vertreter des Ezidentums unseren Beitrag in Form einer Rede geleistet. In dieser Rede stellten wir das Ezidentum kurz vor und betonten dabei unsere Kernüberzeugung, dass Glaubenskriege vermieden werden können, wenn man den Fokus auf das Wohl anderer legt, bevor man an sich selbst denkt. Ein zentrales Element unserer Präsentation war das Zitieren eines unserer wichtigsten Gebete:

„Lieber Gott, schütze erst die 72 anderen Völker und danach uns.“

Mit diesem Gebet verdeutlichten wir den Grundgedanken unserer Religion, der den Frieden und das Wohlergehen aller Menschen an erste Stelle setzt. Wir hoben hervor, dass das Wetteifern um die meisten Anhänger und die Abgrenzung zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen eine der Hauptursachen für religiöse Konflikte ist, die in der Geschichte der Menschheit immer wieder großes Leid verursacht haben.

Reflexion über aktuelle Konflikte

In unserer Rede gingen wir auch auf aktuelle politische Konflikte ein, die oft sehr komplex und undurchsichtig erscheinen. Dabei betonten wir, dass viele dieser Konflikte zwar schwierig zu lösen sind, aber nicht unvermeidbar. Wir sprachen die Hoffnung aus, dass die Menschheit aus der Vergangenheit lernt und dass durch Dialog und Zusammenarbeit Lösungen gefunden werden können. Trotz aller Schwierigkeiten darf die Hoffnung auf Frieden nicht aufgegeben werden – eine Botschaft, die wir an diesem Tag gemeinsam mit den anderen Religionsgemeinschaften an alle Anwesenden richteten.

Ausblick und Bedeutung der Veranstaltung

In einer Zeit, in der Kriege und Konflikte weltweit nach wie vor allgegenwärtig sind, sind Veranstaltungen wie “Religionen bitten für Frieden” ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Sie bieten eine Möglichkeit, Brücken zu bauen, Missverständnisse abzubauen und gemeinsame Wege zu finden. Wir sehen es als unsere Pflicht und Verantwortung an, uns weiterhin aktiv für den Frieden einzusetzen und freuen uns, dass der Saal bereits für das Jahr 2019 erneut gebucht wurde. Wir hoffen, dass noch mehr Menschen und Organisationen an der nächsten Veranstaltung teilnehmen werden, um diese wichtige Botschaft weiter in die Welt zu tragen.

Unser besonderer Dank gilt allen, die an der Veranstaltung teilgenommen und sie unterstützt haben. Gemeinsam können wir ein starkes Zeichen für den Frieden setzen – heute und in Zukunft.