
Genozid-Gedenktag der Êziden: Fermana 74 2018 in Gießen
Am 03. August 2018 wurde in Gießen der Genozid-Gedenktag der Êziden, auch bekannt als Fermana 74, begangen. Dieser Tag markiert den vierten Jahrestag des grausamen Völkermords, der im August 2014 von der Terrororganisation IS gegen die Êziden begangen wurde. Trotz der vier Jahre, die seit den verheerenden Ereignissen vergangen sind, bleibt der Gedenktag ein bedeutendes und emotionales Ereignis für die Êziden-Gemeinschaft und die internationale Gemeinschaft.
Hintergrund und Bedeutung des Gedenktages
Der 03. August 2014 ist ein dunkles Datum in der Geschichte der Êziden. An diesem Tag begann die Offensive der IS-Terroristen auf das Êziden-Gebiet in Sinjar, Irak. Tausende Êziden wurden ermordet, tausende Frauen und Kinder wurden verschleppt und in die Sklaverei verkauft. Die systematische Vernichtung und Verfolgung der Êziden hinterließ tiefe Wunden in der Gemeinschaft, die bis heute nicht vollständig geheilt sind.
Die Gedenkveranstaltung in Gießen, organisiert vom Zentralrat der Êziden, war eine wichtige Gelegenheit, der Opfer des Völkermords zu gedenken, die Überlebenden zu unterstützen und die internationale Gemeinschaft an die fortdauernden humanitären Krisen zu erinnern. Der Gedenktag dient nicht nur dem Erinnern, sondern auch dem Auffordern zur Solidarität und zur Unterstützung der Überlebenden.
Die Veranstaltung in Gießen
Die Gedenkveranstaltung in Gießen begann mit einer feierlichen Zeremonie, an der zahlreiche Vertreter der Êziden-Gemeinschaft, Mitglieder des Zentralrats der Êziden sowie Unterstützer und Gäste teilnahmen. Die Veranstaltung bot eine Plattform, um die Schrecken des Völkermords in Erinnerung zu rufen, die Geschichten der Überlebenden zu hören und die fortdauernden Herausforderungen anzusprechen, mit denen die Êziden konfrontiert sind.
Ein zentraler Bestandteil der Zeremonie war die Gedenkminute für die Opfer des Genozids. Mit bewegenden Reden, Liedern und Gebeten wurde der Opfer gedacht und den Überlebenden Trost und Unterstützung angeboten. Es wurden Reden gehalten, die die ungeheuerlichen Verbrechen und die menschlichen Tragödien des Völkermords thematisierten und die Notwendigkeit betonten, weiterhin für Gerechtigkeit und die Rechte der Êziden einzutreten.
Fortdauernde Herausforderungen
Obwohl vier Jahre vergangen sind, bleiben die Herausforderungen für die Êziden erheblich. Tausende von Frauen und Kindern sind nach wie vor vermisst und befinden sich vermutlich in Gefangenschaft oder in anderen schwierigen Situationen. Der Gedenktag erinnert daran, dass die internationale Gemeinschaft weiterhin gefordert ist, Maßnahmen zu ergreifen, um den Êziden zu helfen, und sicherzustellen, dass solche Verbrechen niemals wieder geschehen.
Dank und Ausblick
Wir möchten uns bei den Organisatoren der Veranstaltung und allen Teilnehmern bedanken, die dazu beigetragen haben, dass der Genozid-Gedenktag in Gießen ein bedeutendes und würdiges Ereignis wurde. Ein besonderer Dank geht an den Zentralrat der Êziden für ihre unermüdliche Arbeit und ihr Engagement, das Andenken an die Opfer zu bewahren und die Rechte der Êziden zu vertreten.
Möge dieser Gedenktag dazu beitragen, dass die Welt die Lektionen aus der Vergangenheit lernt und solche Tragödien in Zukunft verhindert werden. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien, und wir hoffen, dass die internationale Gemeinschaft weiterhin entschlossen für Gerechtigkeit und Frieden eintritt.

