
Am Dienstag, den 2. April 2019, um 19:30 Uhr, besuchte der Bürgermeister der Gemeinde Großefehn und Kandidat für das Amt des Landrats im Landkreis Aurich, Olaf Meinen, den Yezidischen Kulturverein in unserem Gemeindehaus in Moormerland. Schwerpunkt des Abends war das Projekt MIO – Miteinander in Ostfriesland.
Nach einem herzlichen Empfang durch zahlreiche Mitglieder des Kulturvereins begrüßte der Vereinsvorsitzende Safet Disli Herrn Meinen mit einführenden Worten und informierte ihn über das Yezidentum im Allgemeinen sowie über die Besonderheiten unseres Vereins, der der älteste existierende yezidische Verein Europas ist. Einen tieferen Einblick in die Grundsätze des yezidischen Glaubens vermittelte der 2. Vorsitzende des Vereins Volkan Pamukcu.
Besonders hervorzuheben war der Beitrag von Serhat Özdemir, der als Muslim und aktiver Gast der yezidischen Gemeinde überraschende Geschichten und Erfahrungen teilte. Er ist ein Vorbild für das harmonische Miteinander von Yeziden und Muslimen, ein wichtiger Aspekt in einer Welt, die oft von Konflikten zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen geprägt ist.
Olaf Meinen zeigte sich tief beeindruckt von den Informationen über das Yezidentum und berichtete, dass er sich bereits in der Vergangenheit intensiver mit diesem Glauben auseinandergesetzt und sich für die Yeziden engagiert hat. Ein solches Interesse und Engagement sind in der Politik und öffentlichen Verwaltung nicht selbstverständlich, was diese Begegnung umso erfreulicher machte.
Bozan Agirman berichtete von seinen Besuchen in den yezidischen Siedlungsgebieten im Irak sowie in Flüchtlingslagern. Seine Schilderungen brachten die erschütternden Schicksale und das Leid vieler yezidischer Familien, die noch immer unter schwierigen Bedingungen leben, eindringlich nach Moormerland.
Im Mittelpunkt des Abends stand schließlich das MIO-Projekt. Projektleiter Hildebrand Embke erläuterte die Aufgaben und Aktivitäten des Projekts und betonte, dass MIO als politisch neutrales Projekt darauf abzielt, die seit 2015 entstandenen gesellschaftlichen Gräben durch den Zustrom an Flüchtlingen und Migranten zu überbrücken und zu schließen.
Herr Meinen zeigte großes Interesse daran, aktiv zur Erreichung der Projektziele beizutragen und auch Dritte dafür zu gewinnen. Er unterbreitete konkrete Vorschläge, wie diese Zusammenarbeit aussehen könnte.
Zum Abschluss sprach Pir Davut Pamukcu Segensworte, bevor Bürgermeister Olaf Meinen herzlich und dankbar von den Anwesenden verabschiedet wurde.














